Es sollte eine Pflichtaufgabe werden für Mexiko. Das signalisierte auch Trainer Juan Carlos Osorio mit seiner auf acht Positionen veränderten Startelf. Die zweite Garde war gefordert, den allenfalls zweitklassigen Gegner in die Schranken zu weisen. So sah das der Plan vor. Doch es kam zunächst anders.
Couragierte NeuseeländerWaren es die zahlreichen Umstellungen und die dadurch fehlende Abstimmung oder handelte es sich doch um eine Spur Überheblichkeit? In jedem Fall hatten die Mittelamerikaner trotz der größeren technischen Veranlagung im ersten Durchgang das Nachsehen. Neuseeland trat vor 25.133 Zuschauern im Olympiastadion von Sotschi deutlich mutiger auf als noch im ersten Spiel und generierte erheblich mehr Aktionen zum Tor. Verdientermaßen ging der Ozeanienmeister in der 42. Minute durch einen Treffer von Chris Wood in Führung.
Mexikanisches Erwachen in der PauseEs war das Versäumnis der Mexikaner, dass Neuseeland so gut im Spiel war. In der Pause jedoch wurden sie offenbar von ihrem Trainer eingenordert. Wie verwandelt kehrte der Gold-Cup-Sieger aus der Kabine zurück, wirkte nun viel agiler. Erste Chancen blieben ungenutzt und so hatte "El Tri" dann noch einmal Glück, denn Chris Wood musste eigentlich das 2:0 für den Außenseiter machen (53.). Insgesamt jedoch setzte sich nun klar die größere Qualität der Mittelamerikaner durch, was sich auch hinsichtlich der individuellen Klasse offenbarte. Raúl Jiménez mit einem Schuss aus der Drehung (54.) und Oribe Peralta (72.), hervorragend eingesetzt durch Javier Aquino, drehten das Spiel für Mexiko.
Absolute Souveränität ließ der Favorit in den verbleibenden Minuten allerdings vermissen. Die niemals aufsteckenden "All Whites" wurden so in der Schlussphase noch einmal gefährlich, als Ryan Thomas das rechte Lattenkreuz traf (85.). Doch auch Mexiko hatte die große Gelegenheit für einen weiteren Treffer. Raúl Jiménez schoss völlig freistehend, aber zu unplatziert. So rettete Tommy Smith auf der Linie (89.).
Vorrunden-Aus für NeuseelandDurch die
1:2-Niederlage steht das Scheitern Neuseelands in der Vorrunde bereits vorzeitig fest. Zum Abschluss in der Gruppe A wartet noch die Partie gegen Portugal. Und es ist nicht zu erwarten, dass dabei ein Punkt für die "Kiwis" abfällt. Mexiko wird als Tabellenführer in den letzten Gruppenspieltag gehen. Dann dürfte die erste Garnitur um Javier Hernández auf dem Rasen stehen, wenn es gegen Russland ums Weiterkommen geht. "El Tri" reicht dann ein Remis. Angesichts der bisher gezeigten Leistungen der Russen sollte das kein Problem darstellen.