FUSSBALL-WM-total
»
Home DFB-Team Endrunde Gastgeber Quali Historie Fanshop Wetten Gewinnspiel
Jürgen KLINSMANN

Zwei Jahre lang war Jürgen Klinsmann verantwortlich für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Nach dem Vorrunden-Aus bei der verkorksten Europameisterschaft 2004 trat er die Nachfolge von Rudi Völler an. Sein Debüt in der Funktion des Bundestrainers gab er am 18. August 2004 in Wien. Die Mannschaft bescherte ihm damals einen gelungenen Einstand und siegte gegen Österreich mit 3:1.

Erste Trainerstation

Dieser Personalentscheidung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) brachte die Öffentlichkeit seinerzeit viel Skepsis entgegen. Zwar verfügte Klinsmann im Gegensatz zu seinem Vorgänger über einen Trainerschein, doch Erfahrung als Coach hatte er beinahe überhaupt nicht. Einzig die Arbeit als Co-Trainer bei Los Angeles Galaxy in den USA sorgte für erste Einblicke in diese Seite des Fußballgeschäfts.

Mit ungeheurem Elan ging Klinsmann die schwierige Aufgabe an. Dabei brachte er mächtig viel Wind in die verstaubten Strukturen des DFB. Zum Erfolg verdammt war er ohnehin. Und um diesen zu erreichen, setzte er auch im Umfeld seine Vorstellungen knallhart durch. Da rollten dann gleichfalls einige Köpfe, der bekannteste war der des langjährigen Bundestorwarttrainers Sepp Maier. Damit wurde der Weg frei, und Klinsmann konnte sich erfahrene Leute an die Seite holen, die seine Pläne rückhaltlos unterstützten. Und nach den viel versprechenden Auftritten der Mannschaft in den ersten Spielen verstummten auch zunehmend die Vorbehalte gegen seine Person. Eines jedoch war klar, die Kritiker sollten nie ganz verstummen. Klinsmann bot hierfür stets Angriffsflächen. Insbesondere das Wechselspiel zwischen den Torhütern traf vielfach auf Unverständnis. Ebenso war sein Wohnsitz in Kalifornien ständiger Streitpunkt in den Medien. Es hieß, er wäre trotz der regelmäßigen Flugreisen nach Europa zu weit weg vom eigentlichen Geschehen. Letztlich sorgte er zusammen mit seinem Team für das Sommermärchen 2006, führte die DFB-Auswahl bei der WM auf Platz drei. Danach nahm Deutschlands Trainer des Jahres 2006 seinen Hut und übergab das Zepter an seinen Assitenten Joachim Löw.

Die weitere Weg als Trainer

Noch im selben Jahr stand erstmals ein Engagement als Nationaltrainer im Raum, doch die Verhandlungen führten nicht zu einer Einigung. So landete er im Sommer 2008 beim FC Bayern München, scheiterte dort aber. Nach nicht einmal einem Jahr wurde er entlassen.

Im Sommer 2001 fanden Klinsmann und der US-amerikanische Fußballverband doch noch zueinander. Nach zwei Jahren Amtszeit holte er mit dem Gold Cup 2013 seinen ersten Titel als Trainer.

Die Spielerkarriere im Verein

Geboren wurde Jürgen Klinsmann am 30. Juli 1964 in Göppingen. Während er als Bäcker beruflich in die Fußstapfen des Vaters trat, verfolgte er auch stets zielstrebig seine Karriere als Fußballer.

1978 war er zu den Stuttgarter Kickers gekommen, seine erste Station bei einem namhaften Verein. Natürlich führte ihn 1984 dann sein Weg unweigerlich zum großen Stadtrivalen VfB, dem damals amtierenden Deutschen Meister. Mit 20 Jahren debütierte er in der Fußball-Bundesliga. Gleich in der ersten Saison offenbarte er sein Potenzial, wurde sofort Stammspieler und erzielte 15 Tore. In vier weiteren Spielzeiten bestätigte er diese Leistungen, markierte pro Saison im Schnitt 16 Treffer und wurde 1988 mit 19 Torerfolgen sogar Torschützenkönig.

Im Jahr darauf wagte er den großen Schritt nach Italien. Drei Jahre lang sollte er für Inter Mailand auf Torejagd gehen, gewann 1991 mit dem UEFA-Cup seinen ersten Vereinstitel. Die folgenden Jahre nutze er, um weitere europäische Ligen kennen zu lernen und Lebenserfahrung in den verschiedensten Ländern zu sammeln. Namhafte Vereine lagen auf seinem Weg. In Frankreich war das von 1992 bis 1994 der AS Monaco und in England Tottenham Hotspur. Im "Mutterland des Fußballs" musste er die Fans erst für sich gewinnen. Dort war er als "Schwalbenkönig" verschrien, wurde, wegen seiner Art nach Fouls spektakulär zu Boden zu gehen, schlicht "Diver", zu Deutsch Taucher, genannt. Doch mit Leistung überzeugte er das kritische Publikum, machte den "Diver" als Torjubel sogar zu seinem Markenzeichen. Mit Anlauf ließ er sich bäuchlings den Kopf voran über den Rasen gleiten. Bei den "Spurs" bestritt Klinsmann in jener Saison 41 Spiele, versenkte den Ball dabei 20 Mal im Netz und wurde sogar zum "Fußballer des Jahres" in England gewählt, nachdem er dies zuvor schon 1988 und 1994 in Deutschland war.

Unmittelbar darauf kehrte er nochmals für zwei Jahre in die Heimat zurück, um sein Glück beim FC Bayern München zu versuchen. Wie überall schoss er auch hier regelmäßig seine Tore, wurde 1996 erneut UEFA-Cup-Sieger und zugleich Torschützenkönig in diesem Wettbewerb. Seine 16 Saisontreffer sind bis heute Rekord. 1997 konnte er auch endlich seinen ersten deutschen Meistertitel feiern.

Nach dieser erfolgreichen Zeit kehrte Klinsmann nochmals für ein paar Monate nach Italien zu Sampdoria Genua und 1998 auch zu Tottenham zurück, ehe er im gleichen Jahr seine Profikarriere beendete. So ganz allerdings konnte es der Fußball-Verrückte aber offensichtlich nicht lassen. Im Jahr 2003 gab er, beinahe unbemerkt von der deutschen Öffentlichkeit, in den USA sein Comeback bei den unterklassigen Orange County Blue Stars. Unter dem Pseudonym Jay Goppingen, zurückzuführen auf seinen Geburtsort Göppingen, stellte Klinsmann nochmals seine Torjägerqualitäten unter Beweis. In acht Spielen traf er fünfmal.

Der Nationalstürmer

Nahezu über die gesamte Dauer seiner Laufbahn war Jürgen Klinsmann auch für die Nationalmannschaft am Ball. Angefangen hatte es am 12. Dezember 1987 mit einem 1:1 gegen Brasilien. Bereits wenige Monate später spielte der Stürmer sein erstes großes Turnier – die Europameisterschaft im eigenen Land. Hier war im Halbfinale nach einem 1:2 gegen die Niederlande Endstation. Parallel stürmte er damals auch noch für die deutsche Olympia-Auswahl. Bei den Spielen in Seoul 1988 gab es für das Team Bronze.

Schon zwei Jahre später aber folgte der ganz große Triumph. In Italien wurde das deutsche Team 1990 Weltmeister. Mit drei Toren in sieben Spielen leistete Klinsmann einen nicht unerheblichen Beitrag. Das legendäre Achtelfinale gegen die Niederlande gilt als das beste Spiel des Torjägers.

Zwei weitere Weltmeisterschaften 1994 und 1998 hat Klinsmann noch gespielt, ist mit elf Treffern in 17 Spielen der zweitbeste WM-Torschütze Deutschlands überhaupt.

Ein weiterer bedeutender Titel sollte noch folgen. Nach den unglücklichen Anläufen 1988 und 1992 gelang bei der EM in England der große Wurf. Am 30. Juni 1996 nahm Jürgen Klinsmann, mittlerweile Kapitän der Nationalmannschaft, nach dem siegreichen Finale gegen Tschechien im Londoner Wembley-Stadion die Trophäe aus den Händen von Queen Elisabeth II. entgegen. Auch bei Europameisterschaften zählt der Angreifer also zu den erfolgreichsten Spielern. Im Laufe seiner drei Turnierteilnahmen konnte er 13 EM-Spiele und fünf Tore verbuchen.

Zeitgleich mit der Vereinskarriere endete 1998 nach 108 Länderspielen und 47 Toren auch die Zeit als Spieler im Nationalteam. Dieser lange und erfolgreiche Weg ließ den Schwaben jede Menge Erfahrung sammeln.

Enrico Barz (Überarbeiteter Auszug aus dem Buch "Fußball-WM für Dummies")
Fußball-Fanshop bei SportScheck

USA

USA



USA-Trikots






Fanartikelsuche
        Impressum    Haftungsausschluss    Kontakt    Werbung
 
© 2001-2014 FUSSBALL-WM-total