WM mit 48 Mannschaften

Der Weltfussballverband hat sich von seinem Weg der Expansion nicht abbringen lassen. Gegen den Willen großer Fußballnationen wie beispielsweise Deutschland setzte der FIFA-Rat zu Wochenbeginn eine Aufstockung der WM-Endrunden auf 48 Mannschaften durch und kam damit dem Wunsch vieler kleiner nationaler Fußballverbände nach, deren Chancen auf eine WM-Teilnahme zu erhöhen.

Ab 2026 wird die Vorrunde in 16 Dreiergruppen gespielt. Die beiden Erstplatzierten ziehen ins Sechzehntelfinale ein. Der Weltmeister wird auf dem Weg zum Titel also weiterhin sieben Spiele bestreiten müssen. Die Turnierdauer begrenzt sich auf unverändert 32 Tage. Die Belastungen für die Spieler selbst erhöht sich also genauso wenig wie die Zeitdauer, über welche sich die Profis bei ihren Nationalmannschaften aufhalten. Einzig die Zahl der Spieler, die bei der WM und deren Vorbereitung eingebunden sind, wächst.

Über den sportlichen Wert eines solch aufgeblähten Turniers wurde und wird auch weiterhin heftigst gestritten. Die UEFA beispielsweise hielt die EURO 2016 mit 24 für einen vollen Erfolg. Unabhängige Experten kritisierten den Modus und die Tatsache, dass Portugal als siegloser Gruppendritter ins Achtelfinale einzog und somit trotz anfänglicher schwacher Leistungen später Europameister werden konnte. Das sportliche Niveau also – und das ist unbestritten – wird also zukünftig auch bei Weltmeisterschaften sinken. Mit diesem Fakt muss sich der geneigte Fußballfan abfinden.