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Glückliche Argentinier erreichen das Finale

10. 07. 2014 – Enrico Barz

Im zweiten Halbfinalspiel der WM 2014 reichten trostlose 120 Minuten nicht aus, um den deutschen Finalgegner zu ermitteln. Folgerichtig musste das Elfmeterschießen zur Entscheidungsfindung herangezogen werden. Hierbei hatte die Auswahl Argentiniens das glücklichere Ende auf ihrer Seite, bezwang die Niederlande mit 4:2.

Die Taktik tötet jede Kreativität

Emotionsloser Sicherheitsfußball prägte die Partie über weite Strecken. Kaum ein Spieler konnte oder wollte sich von den taktischen Fesseln befreien. Auch die sonst so überragenden Individualisten Arjen Robben und Lionel Messi sahen sich nicht in der Lage, mehr als zwei, drei nennenswerte Akzente zu setzen. Die Argentinier präsentierten sich in der regulären Spielzeit als die etwas aktivere Mannschaft. Erst gegen Ende und in der Verlängerung bemühten sich auch die Niederländer um einen zählbaren Erfolg. All das aber ging stets mit angezogener Handbremse über die Bühne und stand unter dem Motto "Risikominimierung".

Keine der beiden Mannschaften verdiente sich die Finalteilnahme. Und doch musste ein Team ausgewählt werden, welches am Sonntag in Rio de Janeiro gegen Deutschland antreten darf. Im Elfmeterschießen versagten gleich dem ersten niederländischen Schützen Ron Vlaar die Nerven. Während alle Argentinier trafen, wurde auch der Schuss von Wesley Sneijder eine Beute von Sergio Romero. "Maxi" Rodríguez machte dann mit etwas Glück alles klar.

Niederländer erleiden schleichenden Formverlust

Die "Elftal" ging nach dem bewährten Muster vor, ließ es ruhig angehen, um zum Ende hin aufzudrehen. Doch um zu erfolgreichen Torabschlüssen zu kommen, sind entsprechende Chancen nötig. Davon gab es viel zu wenige. Und die sonst so zielführenden personellen Wechsel trugen diesmal keine Früchte. Louis van Gaal bot sich aber auch weniger Spielraum, da gesundheitliche Probleme zu Auswechslungen zwangen. Die angeschlagenen Nigel de Jong (Leistenverletzung) und Robin van Persie (Magen-Darm-Probleme) konnten nicht über die volle Distanz gehen. Ein Torwarttausch vor dem Elfmeterschießen war nicht mehr möglich. Und so rächte sich die Maßnahme aus dem Viertelfinale, wo der eingewechselte Tim Krul zwei Schüsse parieren konnte. Dem Stammkeeper Jasper Cillessen wurde damals die Fähigkeit abgesprochen, Elfmeter halten zu können. Was einerseits ein Signal für den Gegner war, blieb auch für den Torhüter nicht folgenlos. Ohne das damit entzogene Vertrauen litt natürlich das Selbstvertrauen. So fehlte letztlich die Überzeugung, um vor allem den entscheidenden Elfmeter von "Maxi" Rodríguez vielleicht doch zu parieren. Cillessen war dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.

Über fehlendes Glück jedoch dürfen sich die Niederländer nicht beschweren. Davon hatten sie im Achtel- und Viertelfinale reichlich. Irgendwann ist das eben aufgebraucht. So erschien es äußerst fahrlässig, ein weiteres Mal auf Fortuna zu vertrauen. Man hatte 120 Minuten Zeit, es auf andere Weise zu klären. Das aber wurde versäumt. Und so führte die nach dem furiosen WM-Auftakt gegen Spanien (5:1) stetig sinkende Formkurve unausweichlich zu dieser Niederlage. Als Konsequenz folgt am Samstag das Spiel um Platz drei gegen Brasilien.

Argentinen bestens organisiert, aber ausrechenbar

Die Argentinier allerdings spielten genauso mit dem Feuer, hätten sich nach einer Niederlage im Elfmeterschießen nicht beschweren dürfen. Darüber hinaus litt die "Albiceleste" unter dem Ausfall von Ángel di María (Muskelfaserriss im Oberschenkel). Ohne ihn gestaltete sich das argentinische Spiel noch ausrechenbarer. Da Gonzalo Higuaín auf Zuarbeit angewiesen ist, bleibt praktisch nur noch Lionel Messi. Und der einstige Weltfußballer tut sich in der K.o.-Phase immer schwerer, sein Potenzial abzurufen.

Immerhin unterliegen die Südamerikaner keinem negativen Trend. Überzeugen konnten sie zwar kaum, doch immerhin wussten sie sich im Turnierverlauf zunächst stets geringfügig zu steigern. Zuletzt jedoch machte sich Stagnation breit, das aber genügte, um ins WM-Endspiel einzuziehen. Dort trifft man am Sonntag in Rio de Janeiro auf Deutschland. Die Männer von Joachim Löw erwartet ein berechenbarer Gegner. Auf Überraschungen und taktische Finessen à la van Gaal muss man beim DFB wohl nicht gefasst sein. Dennoch können die gut organisierten Argentinier Kummer bereiten. Besonders viele Räume werden sie nicht anbieten, was auf ein Geduldsspiel schließen lässt. Defensiv gut arbeiten und vorn auf Lionel Messi-as hoffen – so lautet das Konzept. Werden die Deutschen den passenden Gegenentwurf dafür finden?

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Endrunde


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