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Auftakt nach Maß

17. 06. 2014 – Enrico Barz

Der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gelang ein nahezu perfekter WM-Start. Die Auftaktpartie gegen die Auswahl Portugals wurde klar gewonnen. Mit dem 4:0-Erfolg lieferten die Männer von Joachim Löw eine der überzeugendsten Leistungen bei diesem Turnier ab. Lediglich die Niederländer trumpften bisher ähnlich stark auf.

Ungewissheit über den Sieger herrschte nur zehn Minuten lang. In der nervösen Anfangsphase unterliefen den Spielern auf beiden Seiten Fehler. Auch der sonst so zuverlässige Philipp Lahm blieb davon nicht verschont, ermöglichte Cristiano Ronaldo die erste Gelegenheit des Spiels. Manuel Neuer aber parierte (8.). In der gleichen Minute patzte auf er anderen Seite Portugals Keeper Rui Patrício, der den Ball in die Füße von Sami Khedira spielte. Der Champions-League-Sieger verfehlte aus etwa 20 Metern das leere Tor. Kurz darauf zog João Pereira Mario Götze zu Boden. Da er das im eigenen Strafraum tat, verhängte Schiedsrichter Milorad Mažić einen Foulelfmeter, den Thomas Müller eiskalt verwandelte (12.).

Portugal vom Pech verfolgt

So nahm das Unheil aus portugiesischer Sicht seinen Lauf. In der 28. Minute musste Hugo Almeida mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Kurz darauf trat Toni Kroos einen Eckball von der rechten Seite, den Mats Hummels mit einem schulmäßigen Kopfball ins Netz wuchtete (32.). Den endgültigen Todesstoß versetzten sich die Iberer selbst. Zunächst langte "Pepe" ins Gesicht von Thomas Müller, um ihn dann auch noch anzugehen und ihm einen leichten Kopfstoß zu versetzen. Die Konsequenz auf das unbeherrschte Verhalten fiel drastisch aus, der Abwehrspieler wurde des Feldes verwiesen (37.). Und als Thomas Müller kurz vor der Pause auf 3:0 erhöhte (45.+1), waren letzte Zweifel ausgeräumt. Die Portugiesen stellten fortan ihre ohnehin nur noch spärlichen Bemühungen ein, sahen sich nicht imstande dem Spiel in Unterzahl noch eine Wendung zu geben. Dennoch erhielt Trainer Paulo Bento einen weiteren Nackenschlag. Fábio Coentrão zog sich eine schwere Adduktorenverletzung zu und musste ersetzt werden (65.).

Doch auch auf deutscher Seite gab es einen verletzungsbedingten Wechsel. Mats Hummels verließ mit Oberschenkelproblemen den Platz (73.). Doch der Dortmunder Verteidiger verbreitete nach dem Spiel Zuversicht, glaubt nicht an schwerwiegende Schädigungen. Seine Mannschaftskollegen sorgten dann wieder für positive Schlagzeilen. Thomas Müller staubte aus kurzer Distanz ab und erhöhte auf 4:0 (78.). Der WM-Torschützenkönig von 2010 schnürte somit den Dreierpack und setzte sich gleich wieder an die Spitze der Torjägerliste.

Alles klar in Sachen Form und Fitness

Bei ihrem verdienten Sieg überzeugte die DFB-Elf mit deutlich verbessertem Defensivverhalten, dem Gegner wurde kaum etwas zugelassen. Die Fähigkeiten ein Spiel zu kontrollieren, den Rhythmus zu bestimmen, sind nicht neu. Dagegen waren Tore aus Standardsituationen zuletzt eine Rarität. Insofern ist es positiv zu bewerten, dass sich die Deutschen dem allgemeinen WM-Trend nicht verschließen.

Wie wenig spektakulär die zweite Halbzeit über weite Strecken verlief, so bemerkenswert ist die Tatsache, dass die deutsche Mannschaft einen Weg gefunden hat, den klimatischen Bedingungen Rechnung zu tragen, ohne dabei die Kontrolle über den Gegner zu verlieren. So konnte der Vorsprung verwaltet werden und man schonte einige Kräfte.

Natürlich gilt es zu bedenken, dass die Portugiesen, immerhin Weltranglistenvierter, ihr Potenzial bei Weitem nicht ausschöpften. Das wird nicht immer so laufen. Doch soll das die Leistung der DFB-Auswahl nicht schmälern.

Deutschland eröffnet den WM-Hunderter-Klub

Abschließend gilt es, ein außergewöhnliches Jubiläum zu würdigen. Die deutsche Mannschaft bestritt ihr 100. WM-Spiel. Keine anderes Team kann auf so viele Endrundenpartien verweisen.


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Endrunde


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