Mexiko meistert alle Hürden

Im Dauerregen von Natal eröffneten Mexiko und Kamerun den zweiten WM-Spieltag. Die 39.216 Zuschauer im Estádio das Dunas sahen engagierte Mittelamerikaner, die am Ende verdient mit 1:0 gewannen.

Dabei hatte die Mannschaft von Miguel Herrera einige Widerstände zu überwinden. Weniger vom Gegner, vielmehr machte das kolumbianische Unparteiischengespann der "Tri" das Leben schwer. Zwei klaren Treffern von Giovani dos Santos verweigerte Wilmar Roldán die Anerkennung (11., 29.). Die Mexikaner, mit zehn Olympiasiegern von 2012 im Kader, ließen sich auch nach dem Seitenwechsel nicht beirren. Nach einer Stunde hatte wieder Giovani dos Santos seine Füße im Spiel. Den Schuss konnte Kameruns Keeper Charles Itandje nur ungenügend abwehren, Oribe Peralta staubte ab (61.).

Finkes Löwen zu zahm

Die "unzähmbaren Löwen" agierten insgesamt zu brav, ließen Bissigkeit vermissen. Zwar fanden sie nach etwa einer Viertelstunde vorübergehend auch recht gut in die Partie, hatten in dieser Phase ihre beste Torgelegenheit des ersten Durchgangs – Samuel Eto'o köpfte an den linken Außenpfosten (21.) –, doch darüber hinaus traten die Männer von Trainer Volker Finke zu harmlos auf. Eine zwingende Reaktion auf den Rückstand blieb aus. Erst in der Nachspielzeit konnten die Afrikaner den mexikanischen Torwart Guillermo Ochoa fordern, doch meisterte dieser den Kopfball von Benjamin Moukandjo (90.+1). In dieser Verfassung wird es für Kamerun schwer, über die Vorrunde hinaus im Turnier zu verbleiben.

Besser stehen die Chancen für die Mexikaner. Nach diesem wegweisenden Sieg kann man der Aufgabe gegen den Gruppenfavoriten Brasilien am kommenden Dienstag gelassen entgegensehen. Vermutlich wird man es im abschließenden Vorrundenspiel gegen Kroatien selbst in der Hand haben, für das Weiterkommen zu sorgen. Dieses ist unabdingbar für die hoch gesteckten Ziele von Trainer Herrera, der selbst den Begriff Finale bereits in den Mund nahm.