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Die Goldene Generation aus Belgien

05. 06. 2014 – Maria Röthlisberger

Schon ganze zwölf Jahre ist es her, seit Belgien bei einer Weltmeisterschaft vertreten war. Es herrschte ganz lange Stille um die belgische Nationalelf – sie schien von der Fußball-Bildfläche verschwunden zu sein. Die besten Zeiten erlebten die "Roten Teufel" mit der Torwartlegende Jean-Marie Pfaff in den Achtzigerjahren, doch dann ging es bergab. 2002 erreichte man zwar das Turnier in Südkorea, die Mannschaft konnte aber in der Vorrunde nicht vollends überzeugen und im Achtelfinale scheiterten die Belgier an Brasilien.

Der Nation fehlten die Ausnahmetalente und die Nationalmannschaft war in die Jahre gekommen. Michel Sablon, technischer Leiter des belgischen Fußballverbandes, war damals die treibende Kraft zur Änderung. Es wurde ein umfassendes Konzept entworfen, welches die engere Zusammenarbeit von Schulen und Fußballvereinen fördern sollte. Die Verantwortlichen nahmen sich ein Beispiel an der Fußball-Jugendförderung ihrer Nachbarn in den Niederlanden und in Deutschland. Nach anfänglicher Skepsis seitens der Vereine wurden überall in Belgien professionelle Nachwuchszentren aufgebaut. Nun scheint das Konzept Früchte zu tragen. Die Männer von Trainer Marc Wilmots werden als die "Goldene Generation" gepriesen. Mit Ausnahme von Routinier Daniel van Buyten ist keiner der Spieler im belgischen WM-Kader älter als 30. Die meisten sind sogar unter 26 Jahre alt. Jungtalente wie Superstar Eden Hazard (Chelsea), Thibaut Courtois (zur Zeit Atlético), Romelu Lukaku (Chelsea), Kevin de Bruyne (VfL Wolfsburg) und Nacer Chadli (Tottenham Hotspur) sind nur einige der Persönlichkeiten, die in Brasilien auflaufen werden. Für eine Überraschung sorgte Wilmots mit der Nominierung von Manchester-United-Stürmer Adnan Januzaj, der 19-jährige Newcomer hat kaum Erfahrung in der Nationalmannschaft, überzeugt aber durch seine Schnelligkeit und Dribblestärke. Einige Kritiker bewerten seine Nominierung als verfrüht, stattdessen hätten Timmy Simons und Radja Nainggdan im Kader dabei sein sollen.

Fast alle Stars der "Goldenen Generation" spielen in international renommierten Vereinen. Die heimische Jupiler Pro League ist mittlerweile eine regelrechte Ausbildungsliga. Die jungen und talentierten Spieler dürfen in der belgischen Liga schon früh Erfahrung auf Profiniveau sammeln, bevor sie dann nach zwei bis drei Jahren zu den großen internationalen Klubs wechseln. Für die Nationalmannschaft ist das von großem Vorteil. Vor der WM am Zuckerhut werden die "Roten Teufel" als DER Geheimfavorit gehandelt. Finden Sie hier die Quoten dazu. Doch so geheim ist diese Mannschaft seit der erfolgreichen WM-Qualifikation nicht mehr. Die "Roten Teufel" absolvierten einen beinahe perfekten Parcours, lediglich zwei Unentschieden trübten den siegreichen Weg zur WM. Auch in den bisherigen Testspielen gegen Luxemburg und Schweden überzeugte das Team um Kapitän Vicent Kampany (Manchester City) auf ganzer Linie. Beim 5:1-Sieg gegen Luxemburg erzielte Angreifer Lukaku einen Hattrick und auch beim 2:0-Erfolg in Schweden zeigten die Nachwuchsstars, dass sie für das große Turnier in Brasilien bereit sind.

Vor zwölf Jahren stand Trainer Marc Wilmots noch als Spieler für Belgien auf dem Spielfeld, damals wurde ihm ein reguläres Tor gegen Brasilien aberkannt. Nun agiert er erfolgreich von der Seitenlinie und hat vielleicht die Chance, sich bei den Gastgebern zu revanchieren. Es ist nicht zuletzt seinem Engagement zu verdanken, dass Belgien heute wieder als eine Fußball-Nation angesehen wird. Eigentlich war Wilmots als Trainer bei der belgischen Nationalelf zu Beginn nur eine Übergangslösung. 2009 agierte Wilmots zunächst als Assistent für den Nationalcoach Dick Advocaat. Als dessen Nachfolger Georges Leekens 2012 überraschend sein Amt niederlegte, übernahm der ehemalige Mittelfeldspieler Wilmots. Er scheint das richtige Händchen für die jungen Wilden der "Roten Teufel" zu haben. Bei der WM 2014 spielt Belgien in der Gruppe H gegen Algerien, Russland und Südkorea. Gelingt es der belgischen Nationalelf, ihre Form zu halten, sollte der Einzug ins Achtelfinale schon fast Pflicht sein. Los geht es für die Wilmots-Elf erst am 17. Juni gegen Algerien, es bleibt also noch Zeit, einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen.


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