Portugals Fußball hat seine größte Persönlichkeit verloren. Eusébio da Silva Ferreira verstarb am frühen Sonntagmorgen im Alter von 71 Jahren. Die portugiesische Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus. In Lissabon, wo die Fußball-Legende schon am Montag zu Grabe getragen wurde, wehten die Flaggen auf Halbmast.

Weit vor Luís Figo oder Cristiano Ronaldo hatte Eusébio als Erster den Fußball Portugals entscheidend geprägt. Der gebürtige Mosambikaner verließ die portugiesische Kolonie 1960, um einen Vertrag bei Benfica Lissabon zu unterschreiben. Dem Rekordmeister blieb er den Großteil seiner Karriere – 15 Jahre lang – treu, feierte nationale Titel in Serie und schoss den Klub 1962 zum Triumph im Europapokal der Landesmeister (heute die Champions League).

Sein Debüt in Portugals Nationalmannschaft hatte der "Schwarze Panther" da bereits gegeben. Zwischen 1961 und 1973 absolvierte er 64 Länderspiele, in denen er 41 Tore erzielte. Er verhalf der "Seleção Portuguesa" zu einem bis dahin nicht gekannten Aufschwung. Die Auswahl qualifizierte sich erstmals für eine WM und wurde 1966 in England sensationell Dritter. Eusébio glänzte als Torschützenkönig. Für ihn sollte es der Höhepunkt seiner Karriere gewesen sein. Diese erste Turnierteilnahme Portugals war zunächst ein Einzelereignis. Erst 1984 (EM in Frankreich) sollte sich das wiederholen, Eusébio hatte seine Karriere da längst beendet.

Europas Fußballer des Jahres von 1965 ließ seine Karriere in Nordamerika ausklingen – unterbrochen durch zwei kurze Gastspiele in der Heimat. Knieprobleme zwangen ihn da bereits, kürzer zu treten. 1979 zog er einen endgültigen Schlussstrich. Der "Schwarze Panther" verschwand vom Rasen.